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Baum des Lebens 

Baum des Lebens
Art by Ramilo

 

Im Schatten deiner selbst
lege ich mich zu ruh..
Bette  mich sanft in deinem Beet aus Blüten
und lasse sie baumeln meine Träume…
Lausche dem sanften Melodien,
deiner in Wind wehenden Äste…
Erfreue mich an deinen farbenfrohen Blättern
und stille meinen Hunger an deinen Früchten…
Dein Atem gibt mir Leben…
Und doch fühle ich mich dir überlegen…
Woher kommt das bloß, dieser Hochmut…
Warum macht es mich voller Selbstsucht…
Wo ich doch Teil eines ganzem bin
und nicht das Ganze an sich….
Wo ich doch ohne dich nicht bin…
Du aber sehr wohl ohne mich.
So möchte ich doch eigentlich nur hier
an deinen Wurzeln verweilen…
In Ruhe und in Freiheit…
Auf ewig!

Nila ❤

Heimat

Heimat…Zuhause, wo bin ich und wo gehöre ich hin? Diese Frage ließ mich nicht mehr los.

 

Neulich lass ich einen Artikel über eine Frau aus Sri Lanka, die vor dem Bürgerkrieg geflohen war und gut 20 Jahre im Ausland wohnte. Zuhause fühlte sie sich aber nicht mehr in Sri Lanka sondern hier im Ausland. Sie schien angekommen zu sein.

So fragte ich Amma, ob sie Deutschland nun ihre Heimat nennen würde, ich erzählte ihr von dem was ich gelesen hatte.

„Sie hat schon recht, sagte Amma nach kurzem überlegen, man lässt uns nicht fühlen als wäre Sri Lanka unsere Heimat, für sie sind wir, die aus dem Ausland…..fast schon Fremde.“

Da sitzt sie nun 25 Jahre später, hinter sich ihre Heimat die sie mit 29 Jahren und 3 Kleinkindern verlassen hatte, aber angekommen war sie noch nicht. In ihrer Stimme höre ich den Schmerz.

„Aber hier fühlt es sich auch nicht an wie Heimat, sagte sie leise, es mag zwar für dich anders sein, da du hier aufgewachsen bist, aber ich habe schon lange keine Heimat mehr.“

Nein, auch für mich fühlte es sich hier nicht wie Heimat an. Man lebte hier, aber wirklich dazugehören dann irgendwie doch nicht. Egal wie sehr ich die Sprache des weißen Mannes beherrsche, für sie bin ich nur ein Tiger im Schaffell. Vielleicht haben mich die Kinderjahre hier geprägt, wo man mir klar zeigte, das man anders war. Die Jahre wo es noch kein Multikulti gab. In der Zeit wo man unbekanntes, skeptisch und mit Vorurteilen zynisch, betrachtete.
Das Gefühl von Zugehörigkeit hatte ich schon lange verloren. Denn Heimat ist ein Ort an dem sich die Seele wohlfühlt. Willkommen und akzeptiert. Frei von urteilen. Ein Ort wo das Herz wohnt und auch geliebt wird. So sind wir immer noch die geflüchteten die immer noch nicht angekommen sind.

„Für eine Ausländerin, sprechen sie aber ganz gut deutsch.“

 

Ich widersprach ihr nicht aber stimmte ihr auch nicht zu, dennoch hatte sie es verstanden. Sie blickte in die Ferne und versank in ihren Gedanken.

Zwischen diesen beiden Welten versuchte ich irgendwie meinen Platz zu finden, so wie sie und viele andere Tamilen auch. Die Flucht hatte uns jeden auf seine Art und Weise verändert, übrig bleibt uns nach wie vor  nur die Hoffnung.

 

 

Die Hoffnung eines Tages endlich anzukommen.

 

 

Nila ❤

Das Gleichgewicht der Menschen

Während die eine Hälfte in Armut versinkt, lebt die andere Hälfte in Überfluss. Gerechtigkeit und Gleichheit gibt es nicht. Für die Gier der einen verhungern die anderen. Für den Luxus der einen leiden die anderen. Der Vorteil für die einen bringt  einen Nachteil für die anderen. Wo die eine Seite Gewinn macht, macht die andere Seite Verluste.

Reich wird reicher und Arm wird ärmer

 

Alles dazwischen schweigt in seiner Gewohnheit. Die Minderheit siegt auf kosten aller. Aber da es noch nicht jeden einzelnen betrifft, weil es noch nicht uns persönlich betrifft, schauen wir doch lieber weg…

 

Denn uns geht es gut und das ist die Hauptsache

 

so ein Gedanke führte uns hierher und so ein Gedanke wird uns  auch nicht befreien. Schaut genau hin und auch ihr könnt es sehen. Die Illusion der Freiheit. Denkt darüber nach und folgt nicht blind einer Masse die nur an sich und an ihr eigenes wohl denkt.

Nila ❤

 

Wer bin ich?

Ich bin das Böse was dich umgibt.
Ich bin das Böse was dich verdirbt.
Ich bin das was du nicht haben solltest,
denn ohne mich wärst du vollkommen.
Ich bin der Schatten der dich umhüllt.
Ich bin der Stein der in deinem Weg liegt.
Hebe es auf, schmeiße es weg,
reinige dich, sei sauber vom Dreck.
Ich bin der Dreck. Ich bin das Verderben…
Gebe nicht auf.. Blicke mir nicht in die Augen.
Denn dann wird es kein entkommen mehr geben…
Denn dann hast du verloren und dein Verlust
wird auch der Meine sein.

Nila ❤