Schlagwort-Archive: zwischen Leben und Tod

Der Tod

Er kommt heimlich, ganz still
nimmt sich einen von uns und verschwindet.
Zurück bleibt nur die leere Hülle und
die Erinnerungen, die wir tief in uns tragen,
vermutlich schon lange vergessen haben,
aber in den Verlust des einen erinnern wir uns plötzlich
an die schönen Momente, den prägenden Augenblicken
und an die gemeinsame Zeit, an die guten und
an die schlechten Momente des Lebens.
Wir denken an das letzte Treffen,
an die Worte die wir mit diesem Menschen
gewechselt haben und wir trauern.
Trauern über den verstorbenen,
selbst dann, wenn wir diesen Menschen schon
lange aus den Augen verloren haben.
Die gemeinsame Zeit ist in unserem Bewusstsein
sicher aufbewahrt und fließt in Tränen aus uns hinaus
und das Leben selbst rückt ein Stück näher an uns heran.
Die Welt scheint kurz innezuhalten
und alles wird plötzlich langsam um uns herum
und wir merken erst in Momenten wie diesen,
wie kurz und unvorhersehbar das Leben ist.
Nicht unendlich und letztendlich auch nicht Perfekt.
Erst in den Zeiten der Trauer können wir uns
aus den Routinen des Alltages entziehen
und uns intensiv mit unseren Gefühlen beschäftigen,
das Leben an sich fühlen und irgendwo auch schätzen.
Bei der Geburt eines neuen Lebens erkennen wir erst das Wunder
und mit dem Tod wird uns bewusst,
wie Wertvoll dieses eigentlich ist.
Also schätzen wir doch die Menschen
und treten ihnen respektvoll entgegen
und beenden jeden Tag als wäre es
unsere letzte Möglichkeit.

Leben wir nicht zum Sterben. Sterben wir, nachdem wir gelebt haben.

 

Nila ❤

Spuren des Lebens

 

Dieses Jahr habe ich an einem Kurs für Palliativ Hilfe teilgenommen. In dieser Zeit habe ich mich sehr Intensiv mit dem Thema, Leben und Tod, beschäftigt. Ich habe in dieser Zeit viele Menschen getroffen, die mit dem Tod konfrontiert waren. Jene Menschen, die schon fast an der Schwelle des Todes standen. Unter all denen habe ich auch alte Menschen getroffen, die nach und nach ihre Erinnerungen verloren haben. Bis sie irgendwann  vergessen haben, wo sie überhaupt eigentlich sind. Menschen mit Demenz, die an einem Punkt vergessen haben wer sie waren und wer sie sind.

Erinnerungen… unsere Schätze des Lebens…
wenn wir sie verlieren, was wird dann noch von uns übrig sein? Was sind die Spuren die wir auf dieser Erde hinterlassen, wenn die Menschen die uns schätzen und lieben uns vergessen.

Verwirrtheit

Verschwommen die Gedanken,
verschwunden mein Leben.
Verloren in fremde Zeiten,
verwirrt auf dieser Welt.
Suche ich mein Zuhause,
aber laufe nur im Kreis,
irgendwo im Nirgendwo
bis der Tod mich
endlich befreit.

Nila ❤

 

 

BildQuelle: Mu11_lens_view